Überwintern mit Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren – Infos & Tipps

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Sonne, Palmen, Meer und immer gutes Wetter – wenn du zum Überwintern nach so etwas suchst, dann setz ich in deinen Camper oder Wohnmobil und ab geht’s auf die Kanaren. Hier warten Traumstrände, grüne Berge, wilde Küste und unendliche Weiten auf dich. Welche der acht Kanarischen Inseln zu dir passt und was dich im Winter auf den Kanaren alles erwartet, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Kanarischen Inseln – Ein Campervan Paradies im Winter?

Die Kanarischen Inseln sind bei vielen als Rentnerparadies und vor allem auch für den Massentourismus bekannt. Dass es sich dabei nur um einen sehr geringen Anteil handelt, wissen die wenigsten, denn die Kanaren sind viel mehr.

¡Hola! Wir sind Kristin und Rayco, Gründer:in der Reisewebsite Canary Vibes. Wir leben und reisen auf den Kanaren und sind selbst auch immer wieder im Camper unterwegs. In diesem Artikel verraten wir dir, ob es sich lohnt, mit dem Camper auf den Kanaren zu überwintern und stellen dir auch kurz und knapp jede einzelne Insel vor.

Legen wir mit unseren Beobachtungen los: Immer mehr Menschen bereisen die Kanarischen Inseln mit ihrem Campervan oder Wohnmobil. Darunter sind sehr viele kanarische Einheimische und welche, die vom spanischen Festland extra anreisen. Vor allem im Winter sehen wir auf den Kanaren viele ausländische Nummernschilder an Campervans und Wohnmobilen. Das ist auch vollkommen nachvollziehbar, denn die Kanaren eignen sich super zum Überwintern, was nicht nur am Wetter liegt.

Der Strand von Jandía im Süden von Fuerteventura

Die Inseln des ewigen Frühlings beheimaten neben einer atemberaubenden und vor allem sehr abwechslungsreichen Natur auch eine eigene Kultur. Anders als auf dem spanischen Festland, sind hier viele lateinamerikanische Einflüsse zu sehen. Von den bunten Häusern bis zur kanarischen Musik gibt es hier viele verschiedene authentische Seiten zu entdecken und zu erleben.

Die Natur hat vor allem im Winter auch einiges zu bieten. Auf den insgesamt acht Kanarischen Inseln findest du Gegensätze pur: Wüstenähnliche Landschaften und saftig grüne Wiesen, Sanfte Hügel und schroffe Berge, unendliche Weiten und Hochgebirge, von Kakteen geprägte Landschaften und Nebelwälder, weiße Sandstrände und Naturpools vulkanischen Ursprungs… Die Liste könnte ewig so weitergehen, denn die Vielfalt ist auf den Kanaren enorm.

Mit Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren überwintern – Welche Insel passt zu dir?

Wenn du auf den Kanaren im Camper oder Wohnmobil überwintern möchtest, musst du dich zunächst für eine der acht Kanarischen Inseln entscheiden. Eigentlich sind es sieben Inseln, zwischen denen du dich entscheiden musst, denn La Graciosa kannst du nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad bereisen.

Lanzarote – Vulkane, Kunst und Ursprünglichkeit

Lanzarote ist die nördlichste Insel der Kanaren und ist durch viele Vulkanlandschaften geprägt. Schwarzes und rotes Gestein prägen das Landschaftsbild, ebenso relativ niedrige Berge und helle Sandstrände an den Küsten.

Weiß getünchte Häuser mit grünen oder blauen Holzverzierungen runden das typische Bild der Insel Lanzarote ab. Der Künstler César Manrique hat ebenso das Landschaftsbild geprägt. Inspiriert von der Naturschönheit seiner Heimatinsel, hat er mancherorts mit Skulpturen seine Spuren hinterlassen.

Vulkanlandschaft auf Lanzarote

Da Lanzarote sehr flach ist, gibt es hier viel Wind, was für den Alltag im Camper gut zu wissen ist. Die Vegetation ist durch eine hohe Trockenheit geprägt, somit gibt es hier keine Wälder oder grün bewachsene Berge.

Fuerteventura – Unendliche Weiten und kilometerlange Sandstrände

Fuerteventura ist nur rund 120 Kilometer von der westafrikanischen Küste entfernt und, ähnlich wie Lanzarote, eine relativ flache und windige Insel. Das Landschaftsbild ist von unendlichen Weiten und einer wüstenähnlichen Landschaft geprägt. Hier gibt es jede Menge Sand – sowohl im Inselinneren als auch an der Küste.

Fuerteventura ist vor allem wegen ihrer kilometerlangen hellen Sandstrände bekannt, die das Meer in tollen Türkistönen erstrahlen lassen. Durch die Strände findest du hier an der Küste viele touristisch geprägte Orte, aber es gibt auch ein paar wenige traditionelle Fischerdörfer mit sehr viel Charme.

Aussicht zum Strand von Jandía

Im Landesinneren erwartet dich die authentische Seite von Fuerteventura. Im Norden haben sich viele digitale Nomaden angesiedelt, wo auch viele im Camper und Wohnmobile unterwegs sind. Die Insel hat für jeden etwas zu bieten, wer karge Natur und unendliche Weiten mag.

Gran Canaria – Berge, Traditionen und City Lifestyle

Gran Canaria ist die drittgrößte Insel und von hohen Bergen geprägt. Diese dienen als Wetterscheide, somit hat die Insel viele Gesichter. Der Süden ist sehr warm und trocken. Durch die schönen Sandstrände sind hier auch die Orte sehr touristisch geprägt. Der Norden hingegen ist authentisch. Hier findest du viele kleine bunte Dörfer, die sich in den grünen Bergen angesiedelt haben.

Das Inselinnere von Gran Canaria

Gran Canaria ist eine beliebte Insel zum Wandern. Die vielfältige Natur bietet dir viel Abwechslung und in den traditionellen Dörfern kannst du prima die kanarische Kultur kennenlernen. In der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria findest du alles, was eine Stadt zu bieten hat. Zahlreiche Restaurants und Cafés, viele Coworking Spaces und eine sehr sehenswerte Altstadt.

Wenn du mit dem Camper nach Gran Canaria kommst, sollte dieser genügend Kraft für die Berge haben, denn einige Straßen sind ziemlich steil. Aber keine Sorge, es gibt im Osten und Süden auch etwas weniger steile Regionen.

Teneriffa: Vielfältige Natur, Kultur und historische Orte

Teneriffa ist die größte der acht Kanarischen Inseln, daher auch die am dichtesten besiedelte. Die Insel ist durch drei Bergmassive geprägt, die mit bis zu sieben Mikroklimazonen als Wetterscheide dienen. Auf Teneriffa gibt es eine klimatische Trennung zwischen Nord und Süd, aber auch regional ist das Wetter oft von Ort zu Ort unterschiedlich.

Landschaft Teneriffa

Teneriffa ist landschaftlich die abwechslungsreichste Insel. Hier hast du steile Berge, tiefe Schluchten, immergrüne Nebelwälder, Kiefernwälder, schroffe Küsten, lange Strände, Naturpools, steppenähnliche Landschaften, Wiesen und Vulkanlandschaften wie den Teide Nationalpark, eine der Top Sehenswürdigkeiten auf Teneriffa. Ebenso abwechslungsreich sind die Straßen, denn vor allem in den Bergen kann es ziemlich steil werden. Dein Camper sollte genügend Kraft dafür haben, sonst wird es schwierig.

Im Norden von Teneriffa leben die meisten Einheimischen. Hier findest du auch mehrere Altstädte, zahlreiche Restaurants und Cafés sowie kanarische Kultur pur. Der Süden ist an der Küste touristisch geprägt, hier gibt es im Vergleich zum Norden nur wenige typisch kanarische Dörfer.

La Palma – Die grüne Insel mit einem neuen Vulkan 

La Palma liegt im Westen der Kanaren und wird auch Isla Bonita (dt.: Schöne Insel) genannt. Sie besticht vor allem durch ihr üppiges Grün, welches sich fast überall auf der Insel ausgebreitet hat.

Der Westen ist hier die wärmste und somit auch die trockenste Region, hier ist auch der im September 2021 der Vulkan Tajogaite ausgebrochen. Nun prägt unter anderem die riesige Lavazunge das Landschaftsbild in dieser Region. Auch der Süden ist auf La Palma recht trocken und durch ebenso jüngste Vulkanausbrüche geprägt. Der Osten und Norden ist voller Wälder, die das ganze Jahr über grün sind.

Vulkan auf La Palma

La Palma ist eine gebirgige Insel mit nicht so viel Tourismus. Hierhin reisen Menschen, die Ruhe suchen und gern in der Natur unterwegs sind. In einigen Dörfern sind die Straßen sehr eng und steil, dein Camper oder Wohnmobil sollte genügend Kraft für die Berge haben. Am besten du überprüfst die Wege in den Dörfern vorher, sonst kann es ziemlich knifflig werden, wenn von vorne jemand kommt.

La Gomera: Grüne Schluchten und malerische Dörfer

La Gomera ist vielen als Hippie-Insel bekannt. Als es auf der Insel noch keinen Tourismus gab, sind einige Menschen in das Valle Gran Rey gezogen, um abseits der Gesellschaft zu leben. Noch heute leben hier AussteigerInnen und Menschen, die einen alternativen Lebensstil bevorzugen.

Lesetipp: Interessiert dich das Leben von AussteigerInnen? Dann schau dir den Artikel über die alternative Lebensgemeinschaft auf La Gomera an.

La Gomera ist eine kleine Insel und grob beschrieben ein einziger Berg mit tausenden Schluchten, in denen die meisten Orte liegen. Hier befinden sich auch viele urige Obst- und Gemüsegärten der Einheimischen. Das Zentrum von La Gomera ist von einem Lorbeerwald geprägt, welcher auch ein sehr schönes Wandergebiet ist.

Dorf auf La Gomera

Auf La Gomera findest du Ruhe, Natur und Abgeschiedenheit. Auch hier sollte dein Camper oder Wohnmobil gut mit Bergstraßen zurechtkommen und genügend Kraft mitbringen.

El Hierro: Ruhe, Abgeschiedenheit und Natur pur

El Hierro ist wohl die unbekannteste Insel der Kanaren. Mit nur 6.000 Menschen gehört sie zu den am dünnsten besiedelten Kanareninseln, was deutlich zu spüren ist. Es gibt kaum Autos auf den Straßen, die Orte haben einen verschlafenen Charakter und die Uhren ticken hier deutlich langsamer.

Küstenlandschaft auf El Hierro

Auch wenn die Insel sehr klein ist, hat sie eine vielfältige Landschaft. Hier gibt es Laubwälder, Kiefernwälder, Lavalandschaften, Wiesen und Berge. Nur wenige Naturpools ermöglichen das Baden im Meer, was aber bei der Bevölkerungsdichte vollkommen ausreicht. El Hierro ist eine Insel, auf der du die Abgeschiedenheit und Ruhe überall spüren wirst.

Die Insel hat mittelmäßig steile Straßen, sodass du hier gut zurechtkommen wirst. In manchen Orten sind sie zwar steil, aber du kannst sie auch umfahren.

Wie ist im Winter das Wetter auf den Kanaren?

Wenn du mit deinem Camper oder Wohnmobil auf den Kanarischen Inseln überwintern möchtest, spielt das Wetter natürlich eine sehr bedeutende Rolle. Da die Kanaren auch gern als Inseln des ewigen Frühlings beschrieben werden, kannst du mit einem ganzjährig milden Klima rechnen.

Strand auf Lanzarote mit sonnigen Wetter

Die Temperaturen sind im Winter auf allen acht Kanareninseln angenehm warm, perfekt für eine Überwinterung im Camper. Meist liegen die Temperaturen bei circa 20°C, können aber bei sehr sonnigen Tagen auf rund 25°C klettern. Kommt eine Kaltwetterfront, so kann es an der Küste auch um die 17°C “kühl” werden – eben wie der mitteleuropäische Frühling.

Auf Grund der Berge unterscheiden sich die Temperaturen von Region zu Region. Besonders deutlich wird dies auf den gebirgigen Inseln wie zum Beispiel Gran Canaria, Teneriffa und La Palma. Hier kann es in den Hochgebirgen auch schneien. Das Gute auf diesen Inseln ist, dass du hier mit deinem Camper einfach weiterfahren kannst, um dir ein warmes Plätzchen zu suchen.

Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren mieten oder eigene Anreise?

Nun hast du einen groben Überblick der einzelnen Kanarischen Inseln und möchtest diese im Winter mit dem Camper oder Wohnmobil erkunden? Stellt sich nur noch die Frage, ob du mit deinem eigenen Fahrzeug anreisen oder dir lieber eines vor Ort mieten solltest.

Beides ist im Winter auf den Kanaren möglich. Die eigene Anreise mit dem Camper sollte gut durchdacht sein, denn es gilt mehrere tausend Kilometer zu überwinden, sowie eine längere Überfahrt mit der Fähre. Dies ist mit vielen Kosten und Zeit verbunden, worauf wir später näher eingehen werden.

Kommt für dich bei einer Überwinterung auf den Kanaren keine eigene Anreise infrage, dann kannst du dir vor Ort auch einen Camper mieten. Das Angebot ist auf den Kanarischen Inseln groß, denn du findest auf diversen Plattformen vom Minicamper bis zum großen Wohnmobil einfach alles.

Anreise mit der Fähre

Wenn du mit dem eigenen Camper auf die Kanaren reisen und überwintern möchtest, dann kannst du dies über zwei Häfen in Südspanien (Andalusien) machen. Ein Fährhafen liegt in Cadíz, den du am schnellsten über die Mittelmeerroute erreichen kannst. Der zweite Fährhafen liegt in Huelva, in der Nähe der portugiesischen Grenze. Beide Städte sind etwa 2,5 Stunden voneinander entfernt, mit Camper sind es eventuell 3 Stunden.

An den Häfen fahren Fähren von Fred.Olsen und Naviera Armas Richtung Kanarische Inseln. Am besten vergleichst du die Fahrzeiten und Preise direkt über beide Webseiten. Die Fahrzeiten variieren, da die Fähren vom Festland aus alle Kanareninseln in unterschiedlichen Richtungen ansteuern.

Anreise mit dem Camper auf die Kanaren

Die Anreise mit dem Camper über eine Fähre ist recht komfortabel. Du hast sehr bequeme Sitze, auf denen du schlafen kannst, es gibt Cafés, ein Restaurant und Außenbereiche. Während der Fahrt hast du mehrmals die Möglichkeit zu deinem Camper zu gehen, um zum Beispiel deine Kleidung zu tauschen.

Achtung: Der Aufenthalt im Camper ist verboten. Wir möchten auch unbedingt davon abraten, denn vor allem im Winter ist beim Atlantik mit hohen Wellen zu rechnen. Es kann also auch gefährlich werden und es ist auch schon einmal vorgekommen, dass ein LKW umgekippt ist. Sowas passiert extrem selten, ist aber auf Grund des Seegangs nie auszuschließen.

Bevorzugst du es komfortabel und leidest zum Beispiel unter Seekrankheit, dann lohnt es sich, eine Kabine zu buchen. Die Kabinen sind wie ein kleines Hotelzimmer und sehr sauber. In den Kabinen auf den Fähren hast du dein privates Bad mit Dusche sowie WLAN. Auch wenn es einen großen Preisunterschied macht, wenn du auf den Kanaren für mehrere Wochen oder Monate im Camper überwintern möchtest, dann rentiert es sich.

Fähre zu den Kanaren

Ernährst du dich vegan oder vegetarisch, dann empfehlen wir dir für die Überfahrt ein paar Snacks mitzunehmen, da das vegetarische Angebot auf den Fähren aktuell noch sehr gering ist.

Auch die Anreise mit dem Hund ist möglich. Manche Fähren verfügen über Kabinen, in denen du mit Hund übernachten kannst. Gibt es keine Haustierkabinen, so kannst du deinen Hund in einem Zwinger (eher klein) unterbringen oder im Camper lassen. Einige HundebesitzerInnen lassen ihre Hunde im Fahrzeug und gehen Gassi, wenn sie zum Fahrzeug können. Es gibt auf jeder Fähre eine Hundeterrasse. Kleine Hunde können in einer Transporttasche/-box mit auf die Fähre. Alle Informationen dazu findest du auf der Website der von dir gewählten Fähre.

Im Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren überwintern – Freistehen oder Campingplätze?

Auf den Kanaren kannst du prima im Camper überwintern, denn das Klima ist ideal dafür. Das Leben spielt sich die meiste Zeit draußen ab, vor allem in Küstennähe, wo die Temperaturen fast immer am angenehmsten sind.

Leider verfügen die Kanaren nur über wenige Campingplätze, auf denen du mit deinem Wohnmobil oder Campervan stehen kannst. Auf Fuerteventura gibt es sogar gar keinen mehr. Im Winter sind zudem einige Campingplätze geschlossen. Vielleicht ändert sich dies auf Grund einer größeren Nachfrage, denn wie eingangs bereits erwähnt, zieht es im Winter immer mehr Menschen mit Camper auf die Kanaren.

Mit dem Camper in Winter auf den Kanaren

Zudem gibt es auf manchen Inseln in den Bergen sogenannte Areas Recreativas. Dies sind kostenlose Freizeitplätze, an denen die Einheimischen gern ihre freien Tage verbringen. Ausgestattet mit Grills und Sitzplätzen kannst du an diesen Orten auch campen. Hier musst du dann online bei der zuständigen Inselbehörde eine Genehmigung beantragen und dann kannst du dort für einen vorgegebenen Zeitraum kostenlos stehen.

Die Stellplätze in den Areas Recreativas sind alle sehr schön, da sie mitten in der Natur und in der Regel sehr leer sind. Da sie sich in den Bergen befinden, sind die Temperaturen im Winter auch meist deutlich kühler als an der Küste.

Möchtest du im Winter mit deinem Camper auf den Kanaren frei stehen, dann geht das unter Berücksichtigung der örtlichen Regelungen und der ungeschriebenen Wildcamping Gesetzen natürlich auch. Grundsätzlich ist das wilde Camping auf den Kanaren verboten, das Parken natürlich nicht. Die Behörden dulden vielerorts die Camper, wenn sie sich an die ungeschriebenen Wildcamping Gesetze halten.

Ungeschriebene Wildcamping Gesetze:

1. Verhalte dich unauffällig
Parke deinen Camper, ohne jemanden dabei zu stören oder unnötig viel Platz wegzunehmen. Achte auf Verbotsschilder, die das Parken für Wohnmobile oder Campervans verbieten.

2. Vermeide ein Camp
Tische, Stühle, Wäscheleine, Decken, Kissen und andere wohnliche Einrichtungen bleiben besser im Camper. Hast du einen Minicamper und kannst nur draußen sitzen, achte darauf, dass du den Tisch und Stuhl nur nutzt, wenn du ihn in dem Moment benötigst. Breite dich wirklich nur so weit wie absolut notwendig aus und sei darauf eingestellt, alles schnell wieder abzubauen.

3. Verhalte dich leise
Nichts nervt mehr, als laute Musik bei Nacht. Zumindest empfinden das diejenigen so, die sich in der Nachbarschaft befinden und schlafen möchten. Bitte achte also auch immer auf deine Umgebung, wenn du abends mit Freunden Musik hören oder dich bis spät in die Nacht vor dem Camper unterhalten möchtest.

4. Entsorge dein Abwasser korrekt
Öko-Seife, Bio-Zahnpasta und andere biologisch abbaubare Produkte gehören wie Abwasser nicht in die Natur. Auch eine Outdoordusche ist verboten und wird von den Behörden kontrolliert. Fange also jegliches Abwasser auf und entsorge es entsprechend.

5. Bleib dir treu
Beobachtest du andere Camper, die laute Musik hören, Camps aufbauen etc. bedeutet dies nicht, dass es erlaubt ist – auch wenn es Einheimische sind. Das Wildcampen ist verboten und je mehr unangenehm auffallen, desto wahrscheinlicher sind Verbote. Es wurden auch schon einige Parkverbote auf Grund dessen eingerichtet.

6. Respekt und Freundlichkeit
Respektiere die Nachbarschaft und EinwohnerInnen und verhalte dich den Behörden gegenüber respektvoll und kooperativ. Vor allem bei den Behörden ziehst du schnell den Kürzeren, denn sie greifen deutlich härter durch als in Deutschland. 

Service für Camper und Wohnmobile auf den Kanaren

Wenn du auf den Kanaren mit Camper oder Wohnmobil überwintern möchtest, solltest du mit viel Fahrerei rechnen, denn es gibt im Verhältnis zu anderen Regionen hier eher weniger Stellen für die Entsorgung von Grauwasser. Eine gute Organisation ist hier also empfehlenswert.

An vielen größeren Tankstellen hast du auf den Kanaren die Möglichkeit deinen Camper mit Frischwasser zu versorgen. Am besten schaust du in der App Park4Night, wo du Serviceleistungen für Wohnmobile auf deiner gewählten Kanareninsel findest.

Service für Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren in der App Park4Night

Frischwasser mit einer besseren Qualität als an der Tankstelle findest du zudem an verschiedenen Brunnen, die überwiegend in den Bergen liegen. Da kann dir die App Closca Water behilflich sein.

Die Versorgung mit Gas läuft auf den Kanaren und in ganz Spanien anders als in Deutschland. Bei dem Erwerb einer spanischen Gasflasche musst du einen Liefervertrag abschließen und die Gasinstallation überprüfen lassen. Am einfachsten funktioniert dies bei Disa in der Zentrale, die sich meistens in einem Industriegebiet befindet.

Fazit: Lohnt es sich, mit dem Camper auf den Kanaren zu überwintern?

Abschließend stellen wir uns nochmal die Frage: Lohnt es sich, mit dem Camper auf den Kanaren zu überwintern?

Die Antwort ist eindeutig eine Kostenfrage. Der Weg auf die Kanaren ist weit und auf Grund der Fähre zusätzlich mit relativ hohen Kosten verbunden. Für einen kurzen Aufenthalt lohnt es sich unserer Meinung nach nicht, verbringst du im Winter aber mehrere Wochen bis Monate auf den Kanaren, dann ja.

Dich erwarten wunderschöne Landschaften, tolles Klima, Kultur pur und schöne Stellplätze. Eine Überwinterung auf den Kanaren kann zudem sehr abwechslungsreich sein, denn du kannst dank der guten Fährverbindungen auch mehrere Insel besuchen. Finde also selbst heraus, welche Insel am besten zu dir passt und mach dir von den Kontrasten ein eigenes Bild.

Herzenswunsch: Wenn du mit Camper oder Wohnmobil auf den Kanaren oder anderswo übernachtest, halte dich absolut immer an die ungeschriebenen Wildcamping Gesetze, um uns somit die Freiheit im Camper zu bewahren 🙏.

Wir hoffen, dass wir dir in diesem Artikel weiterhelfen und du für dich eine Entscheidung treffen konntest. Falls du nun mit deinem Camper auf den Kanaren überwintern möchtest, wünschen wir dir eine gute Fahrt und eine unvergessliche und vor allem schöne Zeit auf den Inseln. 

Liebe Grüße,
Kristin & Rayco

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4 Kommentare

  1. Sascha

    Lieben Dank für den Beitrag 🙂

    Hast Du eine Empfehlung für Websiten zur Vermietung von Vans, insb. Lanzarote, Fuerteventura oder Gomera?

    Antworten
    • Katja

      Es gibt die gängigen von Paul Camper und Yescapa. Also die private Vanvermietung. Eine wirkliche Empfehlung allerdings nicht.

      Antworten
  2. Rainer Ott

    Herzlichen Dank für die gelungene Einführung. Wir wollen von Oktober 23 bis März mit Kastenwagen auf den Kanaren überwintern, wahrscheinlich auf La Palma, La Gomera und El Hierro. Beim Rumsuchen auf P4N habe ich nicht so die einladenden meernahen oder Strandstellplätze gefunden, die sich gut für mehrtägige Aufenthalte eignen, wie wir sie letzten Winter auf Kreta kennen und lieben gelernt haben. Wie ist eure Erfahrung?

    Antworten
    • Katja

      El Hierro bietet sich definitiv an. La Palma hat sehr steile Straßen teilweise aber auch da findet man schöne Plätze. Ebenso wie La Gomera aber nicht ganz so viel. Es sind halt eher kleinere Inseln. Fuerteventura und Lanzarote haben da mehr Platz aber dafür kein grüm und kaum Wasserstellen zum Auffüllen.

      Antworten

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