Unsere Autorin Janina lebt mit ihrem Mann und ihrem 5-jährigen Sohn seit fast zwei Jahren im Wohnmobil. Wir wollten wissen, welche Erfahrungen sie zum Thema „Vanlife mit Kindern“ gemacht hat. Was und wie viel hat sie an Spielsachen dabei? Nach welchen Kriterien hat sie die Sachen ausgewählt? Und wurde es wirklich genutzt?
Das große Aussortieren
Bevor wir ins Wohnmobil gezogen sind, haben wir unsere 110 qm² große Maisonettewohnung aufgelöst und dabei festgestellt, wie viel Krempel wir eigentlich haben. Unser damals 3-jähriger Sohn hatte ein großes Kinderzimmer und an jedem Geburtstag und Weihnachtsfest kamen Berge von Spielzeug dazu.
Ich wusste zunächst gar nicht, wo ich anfangen sollte auzusortieren. Also entschloss ich mich, die Spielzeuge in drei Kategorien aufzuteilen: Verkaufen bzw. Verschenken, Einlagern und Mitnehmen. Nach diesem Schema sortierte ich mir große Stapel im Kinderzimmer.

Verkaufen oder Verschenken
Zunächst habe ich alle größeren Gegenstände, die wir nicht mitnehmen wollten, wie zum Beispiel einen Puppenwagen oder ein Tipi, versucht zu verkaufen. Hierbei habe ich vor allem in Online-Portalen und regionalen Verkaufsgruppen inseriert und befreundete Eltern angeschrieben, ob sie etwas gebrauchen können. Den ganzen „Kleinkram“ habe ich vor allem auf Flohmärkten verkauft. Was nicht verkauft wurde, haben wir an den Kindergarten gespendet oder verschenkten es.
Einlagern
Dann gab es auch noch diese Spielzeuge, die wir selbst schon als Kinder hatten oder mit denen besondere Erinnerungen verbunden sind, die wir einfach nicht weggeben wollten. Unser Sohn hat zum Beispiel eine schöne Holzeisenbahn, die wir uns auf Flohmärkten zusammengekauft hatten und die ich gerne aufheben wollte. Wir haben uns hierfür eine Kiste mit Deckel besorgt und durften diese und noch einige andere Dinge bei der Familie unterstellen.
Mitnehmen
Der dritte Stapel war der schwierigste. In unserem Wohnmobil haben wir zwei Schränke für Spielzeug eingeplant, doch diese waren jeweils kaum größer als ein Einkaufskorb. Ich achtete in den Wochen vor dem Umzug genau darauf, womit unser Sohn sich am liebsten beschäftigte. Mit welchen Spielzeugen kann er lange und fantasievoll spielen? Letztendlich fiel die Auswahl auf folgende Dinge:
- Kiste mit Autos und Fahrzeugen*: Diese sind sowohl Drinnen als auch Draußen bespielbar und vielseitig einsetzbar.
- Pixi-Bücher zum Vorlesen*: Platzsparender als große Bücher! Von diesen habe ich nur wenige Lieblingsbücher mitgenommen.
- Einen Sack Legosteine*: Lego kann immer wieder neu gebaut werden und wird nie langweilig. Außerdem ist es auch noch interessant, wenn er älter wird.
- Gesellschaftsspiele*: Um Platz zu sparen, kannst du die Spiele aus dem Karton nehmen und in einen Beutel packen, das spart deutlich Platz! Wir haben uns vor allem für Kartenspiele wie UNO und Memory entschieden – die gehen immer.
- Schleichtiere*: Die unkaputtbaren Gummitiere können sowohl drinnen, zum Beispiel im Gehege aus Legosteinen bespielt werden, als auch draußen in der Matschpfütze schwimmen.
- Tonie-Box und Kreativ-Tonies*: Besonders für lange Fahrten, war die Tonie-Box für uns unverzichtbar. Oft habe ich vorher ein neues Hörspiel auf einen Kreativ-Tonie geladen und unser Sohn war für eine ganze Weile beschäftigt.
- Malblock, Stifte, Knete*: Kreative Dinge dürfen bei uns nicht fehlen und waren vor allem an Regentagen interessant.
- Holzbausteine*: Ein kleiner Sack Holzbausteine wurde sowohl dafür genutzt, um für die Autos Garagen zu bauen als auch für eine Runde Yenga.
- Lieblingsspielzeuge*: Zusätzlich kamen auch ein paar Spielzeuge mit, die ich nicht ausgewählt hätte, an denen unser Sohn jedoch sehr hing, wie zum Beispiel ein paar Superhelden-Figuren und ein Bogen mit Pfeilen. Mir war wichtig ihn in die Entscheidung mit einzubeziehen, denn immerhin geht es ja um seine Sachen.
Zusätzlich haben wir noch etwas Spielzeug für Draußen in der Heckgarage verstaut. Unter anderem Sandspielzeug, Skateboard und einen Ball.

Worauf solltest du bei der Auswahl der Spielzeuge achten?
Ich habe mir bei der Entscheidung, welche Spielzeuge mitkommen, vor allem diese Fragen gestellt:
- Ist es im Idealfall draußen und drinnen bespielbar?
- Ist es vielseitig nutzbar?
- Hat er Interesse an dem Spielzeug?
- Ist es langlebig bzw. robust?
Die Spielzeuge, welche die meisten dieser Kriterien erfüllten, sind meiner Meinung nach auf Reisen am sinnvollsten. Sie werden nicht schnell langweilig, sind auf viele Arten zu verwenden und begleiten uns für lange Zeit.
Vanlife mit Kind – Erfahrungen
Nun leben wir schon seit bald zwei Jahren im Wohnmobil. Während ich diesen Artikel schreibe, denke ich darüber nach, wie sich der Inhalt unserer Spielzeugschränke mit der Zeit entwickelt hat und womit tatsächlich am meisten gespielt wurde.
Wenn das Wetter gut war, brauchte unser Sohn tatsächlich oft gar nichts von seinem Spielzeug. Er beschäftigte sich draußen mit allem, was er fand und baute mit seinen neuen Freunden Höhlen aus Palmenblättern oder ein Raumschiff aus unseren Campingstühlen. Einmal beschäftigten sie sich sogar fast einen ganzen Tag lang mit einem alten Karton, ein anderes Mal mit einem langen Seil, das sie irgendwo gefunden hatten.
Das beste „Spielzeug“ waren an solchen Tagen tatsächlich stets andere Kinder, die wir trafen und die Natur mit allem, was sie zu bieten hat.

An Regentagen sah es anders aus und ich war froh, eine Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten dabei zu haben. Wir bauten stundenlang mit Lego auf dem Sofa, hörten dabei Tonie-Box und spielten Gesellschaftsspiele.
Doch auch da gab es Momente, wo ich ihn beobachtete, wie er sich aus Schüsseln ein Schlagzeug baute oder mit seinen Freunden mit leeren Plastikflaschen kämpfte und das ganze Spielzeug überflüssig schien.
Bei einem Heimatbesuch haben wir tatsächlich auch noch einmal ein paar Dinge ausgetauscht, da sich die Interessen unseres Sohnes im Laufe der Zeit etwas verändert hatten. Im Großen und Ganzen sind wir jedoch sehr zufrieden mit den Dingen, die wir dabei haben und könnten es sogar noch weiter reduzieren, da manche von ihnen zu selten genutzt werden. Da legt unser mittlerweile 5-Jähriger allerdings sein Veto ein und das darf er auch.
Er bestimmt jetzt selbst über sein Spielzeug und weiß genau, dass etwas gehen muss, wenn er etwas Neues kaufen möchte. Mit dieser Vereinbarung kommen wir sehr gut zurecht und können immer mal wieder etwas weitergeben, wie Bücher, die wir schon auswendig können.
Was auch immer ihr einpackt, ich wünsche euch eine wunderschöne Reise mit euren Kindern!
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