In den letzten Jahren gibt es immer mehr digitale Nomaden, die Arbeit und Reisen miteinander verbinden. Doch was genau ist ortsunabhängiges Arbeiten? Was braucht es dafür? Wie ist das mit dem Internet auf Reisen? Welche Vor- und Nachteile bietet das Arbeiten von überall und kann ich mit meinem Job überhaupt remote arbeiten? Wenn ja, wo finde ich Jobs und wie steige ich als digitaler Nomade in den ortsunabhängigen Lebensstil ein? Auch wir haben uns viele dieser Fragen schon gestellt und versuchen dir heute einen Überblick über das Thema ortsunabhängiges Arbeiten zu geben.
Ortsunabhängiges Arbeiten: Was genau ist das?
Remote Work oder ortsunabhängiges Arbeiten bedeutet, eine berufliche Tätigkeit auszuüben, ohne an einen bestimmten, physischen Arbeitsplatz gebunden zu sein. Die Arbeit ist von der Flexibilität geprägt, von zu Hause, in Cafés, in Coworking Spaces oder im eigenen Wohnmobil zu arbeiten.
Digitale Nomaden, die von unterwegs aus arbeiten, können dabei sowohl selbstständig, als auch angestellt sein, sofern der Arbeitgeber Remote Work zulässt. Für dieses Arbeitsmodell unabdinglich sind eine gute Organisation wie Eigenmotivation, eine stabile Internetverbindung und ein sicherer Umgang mit Tools und Technologien, die das standortunabhängige Arbeiten ermöglichen.
Arbeit mit dem Reisen verbinden
Worauf sollte ich bei Remote Work unbedingt achten?
Um erfolgreich unterwegs arbeiten zu können, ist ein eigener WLAN-Router ein absoluter Game Changer. Ein mobiler Router ermöglicht es dir z.B. aus dem Van herauszuarbeiten oder dein eigenes Internet dabei zu haben, falls die Verbindung im Cafe oder in deiner Unterkunft nicht gut genug ist.
Für einen WLAN-Router kannst dir dann entweder unbegrenztes Datenvolumen über die Freenet FUNK App besorgen (für Deutschland) oder dir vor Ort in deinen Reiseländern eine lokale SIM holen. Dies ist oft die kostengünstigste Option und zugegebenermaßen können die meisten deutschen Anbieter mit den lokalen Preisen für SIM-Karten nicht mithalten. In Spanien bekommst du beispielsweise eine SIM mit 100 Gigabyte für nur 20€ im Monat.
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Was muss ich als Digital Nomad bei Unterkünften beachten?
Bei der Wahl einer Unterkunft gibt es für Digitale Nomaden einige wichtige Kriterien, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Internet, Arbeitsbereich und Lage zählen für viele Remote Workers zu den wichtigsten Kriterien.
Entweder solltest du sichergehen, dass die Unterkunft deiner Wahl über schnelles Internet und einen gemütlichen und ruhigen Arbeitsplatz verfügt, oder aber vorab herausfinden, ob es in der Nähe Coworking Spaces gibt, in denen du deinen Arbeitstag verbringen kannst. Mit der Option, im Coworking Space zu arbeiten, kannst du z.B. auch ein kostengünstiges Hostel als Unterkunft wählen.
Tipp: Schau doch mal, wie sich der Preis deiner Unterkunft ändert, wenn du für eine längere Aufenthaltsdauer suchst. Vor allem bei Airbnb, aber auch in Hostels, auf Campingplätzen oder in Coworking Spaces gibt es Rabatte für Langzeitaufenthalte. Davon kannst du profitieren und so einiges an Geld sparen.
Reisetaugliches Arbeitsgepäck für Digitale Nomaden
Das wichtigste Hilfsmittel, eines jeden digitalen Nomaden, ist sein Laptop. Um diesen zu schonen, empfehlen wir einen Rucksack mit Fächern, die Sicherheit, aber auch Ordnung für anderes Equipment und Zubehör bieten. Wir haben eine Technik Packliste mit Dingen erstellt, die fürs Arbeiten unterwegs ebenfalls ratsam sind.
Technik Packliste
- Externe Festplatte oder Cloud Speicher
- Adapter für Macbook
- Kopfhörer oder Headset mit Mikrofon
- WLAN Router
- Dokumente & wichtige Unterlagen in digitaler Form
Vor- und Nachteile beim ortsunabhängigen Arbeiten
Ein ortsunabhängiges Leben hat, wie so ziemlich alles, Vor- und Nachteile. Zu den größten Vorteilen gehört zum einen die Flexibilität. Man kann von überall aus arbeiten, sei es von zu Hause, vom Café aus, oder sogar im eigenen Camper direkt am Strand. Diese Form der Arbeit bietet vielen Reisenden eine unglaubliche Freiheit, die sie für kein Geld der Welt mehr hergeben würden. Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis, denn der lange Arbeitsweg ins Büro wird hinfällig. Dadurch spart man natürlich nicht nur Zeit, sondern auch Geld, weil die Transportkosten für Bus, Bahn, Diesel und Co. wegfallen. Wer jedoch jeden Tag in Co-Working-Spaces oder Cafés arbeitet, muss wiederum diese Kosten tragen, die vorher nicht relevant waren.

Der für viele wohl entscheidende Vorteil bei Remote Work ist die Work-Life-Balance. Es ist einfacher, Arbeit und Persönliches zu kombinieren. Vor der Arbeit eine Runde surfen? In der Mittagspause mal schnell ins Meer hüpfen? All das geht – ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen. Vorsicht: Damit dieser Aspekt auch wirklich ein Vorteil bleibt, sollte man gut organisiert sein, denn ansonsten kann es leicht passieren, dass Arbeit und Freizeit verschwimmen und man sich im Chaos wiederfindet. Am besten überlegt man sich also vorher, wie man es schafft, klare Routinen und Strukturen in seinen Alltag zu integrieren und sicherzustellen, dass weder Arbeit noch Spaß zu kurz kommen.
Weitere Nachteile von Remote Work können Herausforderungen technischer Art sein. Auch Kommunikationsprobleme können mit Kolleg:innen aufkommen, da der direkte Austausch wegfällt. Was viele Menschen nicht bedenken, ist, dass es zwischendurch auch mal zu Gefühlen wie Einsamkeit oder Isolation kommen kann. Gerade wer remote von seinem Camper aus arbeitet, könnte dies kennen. Durch den Besuch von Coworking Spaces, Colivings oder aber auch verschiedenen Events für digitale Nomaden kann diesem Nachteil aber entgegengewirkt werden.
Tipps: Welche Jobs eignen sich für ortsunabhängiges Arbeiten?
Job-Tipp Nr. 1: Online-Marketing- & SEO-Expert:innen
Dieser Job bietet ideale Voraussetzungen für ortsunabhängiges Arbeiten. Die Arbeit ist digital geprägt, umfasst die Optimierung von Websites, die Erstellung von Online-Werbekampagnen und die Datenanalyse, die allesamt über das Internet erledigt werden können. Ähnlich ist der Job von Social Media Manager:innen, welche die Arbeit ebenso gut online und von überall erledigen können.
Job-Tipp Nr. 2: Texter:innen & Content-Creator:innen
Texter:innen verfassen Texte für verschiedene Unternehmen oder unterstützen Selbstständige dabei, ihre Website oder Blogs mit Content zu füllen. Content-Creator:innen können sehr gut remote arbeiten, da ihre Aufgaben zu 100% am Laptop stattfinden. Dies ermöglicht Flexibilität, was den Standort angeht. Meetings oder Telefonate fallen eher selten an, weshalb du als Texter:in und Content-Creator:in auch zeitlich flexibel bist. Das spielt auch Nachteulen in die Karten!
Job-Tipp Nr. 3: Online-Lehrer:innen
Online-Lehrer:innen können remote mit Videokonferenz-Tools wie Zoom oder Teams Live-Unterricht anbieten. Immer mehr Onlineschulen für Kinder, wie die Nomy School, bieten remote Jobs für Lehrer:innen an. Auch Sprachlehrer:innen haben verschiedene Möglichkeiten, remote zu arbeiten. Es gibt mittlerweile einige Portale, auf denen Sprachkurse angeboten werden, z.B. Preply und italki.
Viele Yogalehrer:innen bieten virtuelle Yoga-Kurse an, bei denen sie ihre Schüler:innen aus der Ferne anleiten. Auch Workshops zu einem bestimmten Thema sind möglich.

Job-Tipp Nr. 4: Fotograf:innen & Videograf:innen
Auch als Foto- oder Videograf:in kannst du richtig gut online arbeiten. Ein Großteil der Arbeit besteht aus der Nachbearbeitung von Bildern und Videos und diese Aufgaben können wunderbar von überall aus erledigt werden. Teilweise wird dafür nicht mal WLAN benötigt.
Auch unterwegs werden immer mal wieder Menschen gesucht, die gute Fotos und Videos machen können, z.B. für Blogger, Influencer, aber auch für Hostels oder besondere Events.
Job-Tipp Nr. 5: Berater:innen
Berater:innen bieten professionelle Unterstützung in verschiedenen Lebens- und Geschäftsbereichen. Du hilfst Klienten dabei, Ziele zu setzen, Probleme zu lösen, Fähigkeiten zu entwickeln und persönliches Wachstum zu fördern. Die meisten Dienstleistungen von Berater:innen können online oder über Telefonkonferenzen erbracht werden, was vor allem eines ermöglicht: ortsunabhängiges Arbeiten.
Wo finde ich ortsunabhängige Jobs?
Bleibt noch die Frage, wo man anfängt, nach ortsunabhängigen Jobs zu suchen. Mit etwas Glück kann man auf Portalen wie Remote, FlexJobs, We Work Remotely oder Jobspresso fündig werden. Für Freelancer gibt es auf Upwork, Freelancer und Fiverr die Möglichkeit, an verschiedensten Projekten mitzuwirken.
Eine weitere Option ist es, auf LinkedIn nach Remote-Jobangeboten zu suchen oder dein Interesse daran in deinem Profil deutlich zu machen. Gerade für längerfristiges Zusammenarbeiten kann diese Option stimmig sein.
Tipp: Wenn du nicht selbstständig, aber remote arbeiten willst, kannst du auch mal bei deinem aktuellen Arbeitgeber anfragen, ob du testweise für ein paar Wochen im Jahr von woanders aus arbeiten darfst. Wenn du nicht fragst, ist die Antwort immer: Nein.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Abenteuer Remote Work!
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