Mit dem Wohnmobil auf Sizilien überwintern – Die 10 schönsten Freisteher-Spots

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Mit dem Wohnmobil auf Sizilien überwintern  – davon träumen viele, die dem kalten Winter in Deutschland entfliehen wollen. Nachfolgend möchte ich dir nun meine zehn schönsten Freisteher-Regionen auf Sizilien nennen. Bitte bedenke jedoch immer, dass du die Freisteher-Plätze sauberer hinterlässt, als du sie vorgefunden hast. Damit auch noch viele andere die Möglichkeit haben, diese Plätze zu nutzen.

Allgemeines zum Freistehen in Sizilien

Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer und mit mehr als 1.100 km Küstenlänge ein echtes Paradies. Besonders bekannt ist die Insel für den höchsten, aktiven Vulkan Europas, den Ätna. Der circa 3.320 m hohe Berg (die exakte Höhe variiert je nach Ausbruchsgeschehen) thront über den Nordost-Teil der Insel. Er ist aber bei weitem nicht das einzige Highlight.

Die gesetzliche Lage für Wildcampen ist in Italien und damit auch auf Sizilien unübersichtlich. Letztendlich entscheiden in den meisten Fällen die Kommunen einzeln, ob und unter welchen Bedingungen freistehen erlaubt ist. Als einfach Regel für Sizilien kann man sich merken: je weiter südlich man ist, desto weniger Probleme hat man.

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Photo by Anna Auza on Unsplash

1. Taormina – Stellplatz mit Sonnenaufgang

Taormina ist eine kleine Stadt an der Ostküste, die auf einer Anhöhe liegt. Von hier aus hat man einen grandiosen Ausblick auf die Küste. Die Stadt selber ist wunderschön, nur leider für große Fahrzeuge nicht passierbar. Aber das Highlight befindet sich auch am Fuß von Taormina: die Isola bella, die ihrem Namen alle Ehre macht.

Wer sich hier einen Platz zum Schlafen sucht wird mit einem fantastischen Sonnenaufgang geweckt. Mit großen Wohnmobilen ist es jedoch nicht einfach einen ruhigen Platz zu finden, aber zum Beispiel an der Seilbahn möglich.

2. Catania – Freistehen am Vulkan Ätna

Catania ist die zweitgrößte Stadt der Insel und liegt ebenfalls direkt an der Ostküste. Die Stadt ist pulsierend, sie ist bunt, sie ist laut. Freistehen kann man hier an wirklich vielen Stellen mitten in der Stadt.

Besonders beeindruckend ist der tägliche Markt in der Altstadt. Hier bekommt man alles, was einem Gaumen Freude macht. Vor allem der Fisch- und der Käsemarkt sind sehr vielfältig.

Von Catania aus starten die meisten Ätna-Exkursionen. Es ist möglich den Nord- und den Südteil des Vulkans zu erforschen. Am Südhang findet sich auf ca 2.000 Meter eine Art Basislager mit Restaurants, Souvenirläden und sogar einem Hotel. Die Parkplatz-Situation ist sehr gut und eine Übernachtung dort problemlos möglich.

Von hier aus geht es mit einer Seilbahn oder mit speziellen Unimog-Fahrzeugen auf 2.500 Meter oder sogar mehr. Ab dort brauchst du allerdings zwingend einen Guide.

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Photo by Eduan de Bruijne on Unsplash

3. Portopalo – beste Spots an kilometerlangen Stränden

Portopalo befindet sich an der südöstlichen Spitze der Insel und bildet zugleich den südlichsten Punkt, den man auf Sizilien erreichen kann. An dieser Stelle treffen sich das ionische und das tyrrhenische Meer. Hier befinden sich kilometerlange Strände mit unzähligen Möglichkeiten zum Campieren.

Die Freisteher-Spots sind oft festgefahrener Sandboden, daher musst du aufpassen, dass du dich nicht festfährt, wenn der Sand an manchen Stellen etwas lockerer ist. An vielen Stellen gibt es Kitespots, die von den Italienern rege genutzt werden. So kommt man schnell ins Gespräch und es kann dir passieren, zu einem Grillabend eingeladen zu werden.

4. Licata – ein wunderbarer Platz besonders für Familien

Licata an der Südküste ist an sich ist keine wirklich sehenswerte Stadt, aber fährst du nur wenige Kilometer weiter westlich kommst du an vielen wunderschönen, abgelegenen Buchten vorbei, die dazu einladen dort zu verweilen. Die Buchten sind oft von kleinen Hügeln eingerahmt und verleihen den Orten damit etwas ganz Besonderes.

Das Wasser ist hier oft sehr lang sehr flach und damit gerade auch für Familien mit Kindern super geeignet. An den meisten Buchten gibt es große, kostenlose Parkplätze, die das Übernachten erlauben. Auch längere Aufenthalte sind problemlos möglich.

5. Agrigento – historische Tempel aus Römerzeiten

Hier kannst du die bewegte Geschichte Siziliens sehen und anfassen. Agrigent (im italienischen Agrigento) liegt nicht direkt am Meer ist aber auch jeden Fall einen Abstecher wert. Hier findest du die größte Ausgrabungsstätte der Insel – das Tal der Tempel. Dieses weitläufige Gebiet beherbergt viele gut erhaltene Relikte aus der Römerzeit.

Um die vielen unterschiedlichen Gebäude zu entdecken braucht es mehrere Stunden, die sich aber lohnen und sich wie lebendig gewordener Geschichtsunterricht anfühlen. Direkt am Tal der Tempel ist das Campieren verboten, aber nur wenige Kilometer entfernt gibt es zahlreiche Spots auch direkt am Meer, an denen Übernachten kein Problem ist.

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Photo by Dario Crisafulli on Unsplash

6. Mazara del Vallo – Mit dem Wohnmobil neben Fischkuttern

Fährst du von Agrigent weiter im Uhrzeigersinn die Insel entlang, kommst am südwestlichen Ende die Stadt Mazara del Vallo. Der Ort ist vielen gar nicht bekannt, obwohl hier die größten Fischkutter Siziliens liegen. Der angrenzende Fischmarkt ist dementsprechend sehr groß und reich an den unterschiedlichsten Meeresbewohnern.

Die Parkplätze zum Beispiel am Hafen oder am Strand sind gut ausgebaut und auch für größere Fahrzeuge problemlos zu erreichen. Das Meer hat hier eine unglaublich intensive blaue Farbe, die Stadt selber beeindruckt ebenfalls durch ihre farbenfrohen Details.

7. Marsala – das Kitemekka

Direkt an der Westküste gelegen, befindet sich Marsala, der Hotspot für Kitebegeisterte und solche, die es werden wollen. Marsala liegt hinter einer kleinen Inselkette, die die großen Wellen vom Mittelmeer abfängt. Daher suchst du das Meeresrauschen hier vergeblich. Das Wasser ist hier sehr flach und daher optimal um Kiten zu lernen oder das SUP mal wieder zu benutzen. In dieser Region gibt es überall tolle (Strand-)Parkplätze die sich hervorragend eignen dort zu bleiben.

8. San Vito lo Capo – türkisblaues Wasser und weiße Strände

Die für uns schönste Ecke Siziliens liegt im Nordwesten, genau genommen die Region um San Vito lo Capo. Hier gibt es für jeden etwas Begeisterndes. Kristallblaues bis türkisfarbenes Wasser, weiße Sandstrände und dazu viele Hügel, die sich zum Klettern eignen. Die Region ist auch sehr gut mit dem Fahrrad oder E-Scooter zu erkunden. Eine tolle Wanderung ist der Weg zum Gipfelkreuz des Monte Monaco, der seinen Namen seinem Aussehen verdankt und einen betenden Mönch darstellen soll.

Der Aufstieg ist recht steil, aber in etwas mehr als einer Stunde gut zu realisieren. Der Ausblick von oben lohnt alle Mühen des Aufstiegs. Freistehen ist in der Nebensaison möglich, in der Hauptsaison wird es allerdings schwierig, insbesondere dann, wenn man sich einen Parkplatz direkt am Strand wünscht.

9. Segestane – heiße Quellen und Wasserfälle

Auf dem langsamen Rückweg wartet noch ein wirkliches Highlight auf die Sizilienreisenden. Nämlich die heißen Quellen von Segestane. Inmitten einer tiefen Schlucht neben einem kleinen Flüsschen finden sich mehrere Becken mit heißem Thermalwasser. Die Becken sind etwas versteckt, aber gut zu Fuß zu erreichen. Die Temperatur in den Becken ist unterschiedlich heiß, so dass du auf jeden Fall deine Wohlfühl-Temperatur finden kannst.

Mehrere kleinere Wasserfälle machen den atemberaubenden Anblick perfekt. Direkt an den Thermalquellen gibt es einen kleinen Parkplatz, der mit einem Auto erreicht werden kann. Die Anfahrt ist allerdings sehr steil und die Straße schlecht, daher lohnt es sich für einen Van einen Platz in der Nähe zu suchen. Diese Plätze sind mitten in der grünen Natur, ein Allrad-Fahrzeug braucht man dafür aber nicht.

10. Palermo – das authentische Sizilien

Die letzte Station ist Palermo. Palermo ist eine Stadt, die man mal gesehen haben muss. Auch wenn ihre Schönheit eher versteckt liegt, aber mehr Italien geht einfach nicht. Dieser Ort ist unglaublich laut, unglaublich dreckig, aber auch unglaublich authentisch. Abendliche Straßenmärkte mit lokalen Köstlichkeiten gehören zum Stadtbild dazu wie der berühmte Brunnen Fontana pretoria. Die Fahrweise der Menschen in Palermo ist berühmt-berüchtigt. Verkehrszeichen dienen eher der Orientierung als dass Menschen sich daranhalten.

Läuft oder fährt man aber in dem Strom mit, kriegt man es gut hin. Es gibt viele Parkplätze in Palermo auch mit toller Aussicht, so dass wildcampen kein Problem ist. Für einen längeren Stadtrundgang empfehle ich dir aber einen bewachten Stellplatz fürs Wohnmobil zu nehmen, da die Kriminalität hier recht hoch ist.

Fährst du an der Nordküste wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Messina wirst du sehr schnell feststellen, dass Freistehen kaum mehr möglich ist. Wunderschöne Städte wie Cefalu oder Marinello verbieten jegliches freies Campen und das wird auch von den örtlichen Behörden sehr strikt umgesetzt.

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Photo by Petr Slováček on Unsplash

Persönliche Empfehlungen

Mamma Colette – die italienische Mamma

Wer in seinem Leben einmal von einer echten italienischen Mamma versorgt werden möchte, der muss unbedingt zu Mamma Colette. Der Stellplatz liegt in der Nähe von Marsala und ist weit über die Grenzen Siziliens bekannt. Colette bietet acht Stellplätze für einen sehr günstigen Preis an und serviert jeden Morgen Frühstück. Wer mag, kann sich auch abends von ihr echte italienische Gerichte kochen lassen.

Garniert wird alles mit unverfälschter italienischer Herzlichkeit und vielen spannenden Geschichten. Mamma Colette hat für jedes Problem, jedes Wehwehchen eine Lösung und ein großes Herz.

New Ranch – Parken und Tiere retten

In der Nähe von Taormina etwas schwer zu erreichen, findet sich die New Ranch. Die New Ranch ist eigentlich eine Tierauffangstation mit einigen wenigen Stellplätzen und zwei zu mietenden Bungalows. Den etwas zu hohen Preis, den man hier für den Stellplatz bezahlt geht 1:1 in die Versorgung der Fundtiere und daher bezahlt man es dann doch gerne. Hier ist es nichts Besonderes, wenn zum Nachmittag hin mal ein Pferd seinen Kopf in deinen Van streckt. Die Besitzerin Natalie schließt man schnell ins Herz. Wenn du das besondere Ambiente sucht, wirst du hier fündig.

Fazit – mit dem Wohnmobil in Sizilien überwintern

Sizilien ist eine sehr abwechslungsreiche Insel mit unglaublich netten Menschen. Die oben genannten Ziele können nur eine kleine subjektive Auswahl wiedergeben. Es gibt noch viele weitere Orte, die es ebenfalls in die Liste hätten schaffen können. Wir wünschen dir eine spannende Reise und viel Freude beim Erkunden dieser wunderschönen Insel.

Grundsätzlich solltest du, wenn du auf Sizilien mit dem Wohnmobil unterwegs bist, einige wenige Vorsichtsmaßnahmen beachten, auch wenn eine mögliche Gefahr sehr gering ist. Sinnvoll ist es, wenn du nicht alleine an einem Freisteherplatz bist, um im Notfall sofort Hilfe zu bekommen. Insbesondere in den Städten solltest du deine Wertsachen nicht im Van lassen, hier kommt es häufig zu Einbrüchen.

Auf Sizilien gibt es auch hin und wieder bei einigen Campern den Versuch mit einem fingierten Unfallschaden an Bargeld zu gelangen. Dazu wird mit einem Kunststoffteil auf den fahrenden Van geschlagen und so getan, als ob der Wohnmobilfahrer einen Spiegel von einem parkenden Auto beschädigt hätte. Um den Schaden zu begleichen verlangen die Betrüger zwischen 300 und 600 Euro. Hier hilft nur sofort die Polizei zu rufen.

Dies sind aber wenige Fälle und sollen deine Trip-Vorfreude auf Sizilien nicht schmälern.

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1 Kommentar

  1. Mona Rieger

    Vielen lieben Dank für die Tipps, ich werde im nächsten Winter auf Sizilien sein, wenn alles glatt geht.

    Antworten

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