Zuhause ist es einfach: ein Knopfdruck auf der Kaffeemaschine und schon hast Du kurz darauf eine Tasse frischen Kaffee in der Hand. Aber Kaffee kochen ohne Maschine ist nicht so leicht. Deswegen stelle ich Dir hier einige Möglichkeiten vor, wie Du auch unterwegs leckeren Kaffee kochen kannst.
Warum überhaupt Kaffee?
Kaffee ist eines der Nationalgetränke der Deutschen. Im Jahr 2018 gaben in einer Umfrage 72 Prozent der Befragten an, regelmäßig Kaffee zu trinken. Insgesamt rund 162 Liter jährlich trinkt jede*r Deutsche*r umgerechnet.
Statistisch gesehen nutzen die meisten dafür eine Filterkaffeemaschine oder eine Padmaschine, was allerdings beim Kaffeekonsum unterwegs nicht immer möglich ist. Damit Du als Kaffeeliebhaber*in, aber auch beim Camping-Trip oder auf einer Wanderung nicht auf Kaffee verzichten musst, zeige ich dir gleich ein paar Alternativen.
Guter Kaffee und Müll
Wer Kaffee kocht, produziert dadurch oft auch in irgendeiner Form Müll. Ob nur durch die Verpackung des Pulvers oder der Bohnen, oder durch ein Kaffee-Pad oder eine Kapsel – an irgendeiner Stelle fällt meistens Müll an. Insbesondere unterwegs ist das ein Faktor, der möglichst klein gehalten werden sollte.
Pulver oder Bohnen?
Eine Frage, die beim Thema Müll aufkommt, ist die Frage „Pulver oder Bohnen“? Für die Zubereitung des Kaffees benötigst Du diesen in Pulverform, allerdings kommt es für die unterschiedlichen Arten Kaffee auch immer auf den Mahlgrad der Bohnen an. Deswegen ist es praktisch, wenn Du diesen selbst bestimmen kannst. Außerdem ist es meist einfacher, Kaffee unverpackt oder mit weniger Müll in ganzen Bohnen zu kaufen.
Ein weiteres Argument: Kaffeepulver ist deutlich unpraktischer, wenn es mal im Van oder Zelt auskippt. Ganze Kaffeebohnen kannst Du hingegen viel einfacher lagern.
Wenn Du also ganze Kaffeebohnen kaufst, musst Du diese vor der Kaffeezubereitung noch mahlen. Ich nutze dafür eine Hand-Kaffeemühle, bei der ich den Mahlgrad der Bohnen individuell einstellen kann. Die Mühle kann man auseinandernehmen, gut reinigen und sie ist insbesondere unterwegs sehr praktisch. Ich nutze diese Kaffeemühle*.
Die verschiedenen Möglichkeiten
Kaffee unterwegs kochen setzt voraus, dass Du die Möglichkeit hast Wasser zu kochen. Außerdem benötigst Du für die meisten Kaffee-Zubereitungsmethoden bestimmtes Equipment und eine bestimmte Art an Kaffee, also beispielsweise Bohnen oder Pulver. Geschmacklich unterscheiden sich die verschiedenen Kaffee-Arten natürlich auch, hier soll es aber hauptsächlich um die unterschiedlichen Zubereitungsmethoden unterwegs gehen.
Schnell und unkompliziert: Kaffee aus der French Press
Eine der einfachsten Methoden, unterwegs Kaffee zuzubereiten ist mit der French Press. Die French Press wird auch Stempelkanne genannt und es gibt sie günstig in verschiedenen Größen. So kannst Du eine winzig kleine French Press für nur eine Tasse Kaffee nutzen, oder aber eine größere, gut isolierte French Press, wenn Du Kaffee für mehrere Personen zubereitest.
Die Zubereitung ist leicht: Du kochst Wasser auf, gibst Kaffeepulver in die French Press und gießt das Wasser darauf. Anschließend lässt Du das Ganze einige Minuten ziehen, drückst dann den Stempel herunter und kannst den Kaffee genießen.
Der größte Vorteil der French Press: Du produzierst, abgesehen von der Verpackung des Kaffees, keinen Müll und der Kaffee schmeckt außerdem sehr intensiv und stark. Diese Zubereitungsart eignet sich sowohl für den Kaffeegenuss im Camper oder auch beim Wandern. Meine Lieblings-French Press ist diese isolierte Kanne von Groneberg*.
Mit Akku: Die Reise-Kaffeemaschine
Kaffee kochen ohne sich selbst um viel kümmern zu müssen – das geht mit einer tragbaren Reise-Kaffeemaschine. Hier gibt es verschiedene Varianten von Filter-Maschine bis Espressokocher. Einige können über den Zigarettenanzünder betrieben werden, andere funktionieren mit Akku.
Eine relativ kleine und handliche Variante ist eine tragbare Espressomaschine* mit wiederaufladbarem Akku, die mit Kapseln betrieben wird und sich sogar selbst reinigen kann.
Der Nachteil bei dem Spaß: man muss sich daran erinnern, den Akku aufzuladen und die Kapseln produzieren Müll, der durch andere Zubereitungsmethoden vermeidbar wäre.
Fast wie zuhause: Filterkaffee ohne Maschine
Wer nicht auf den Filterkaffee-Geschmack verzichten möchte, kann auch unterwegs, sogar beim Wandern seinen Filterkaffee genießen. Das geht am besten mit einem faltbaren Handfilter*.
Für den Filterkaffee kochst Du einfach Wasser auf, gibst das Kaffeepulver in den Papierfilter, den du in den Handfilter gesetzt hast. Von dem aufgekochten Wasser gibst Du erst ein wenig auf das Kaffeepulver und lässt es kurz ziehen – das lässt das Kaffeearoma besser entfalten. Nach ein paar Sekunden gießt Du langsam das restliche Wasser hinterher.
Der Vorteil an dieser Methode ist, dass Du nahezu beliebig viel Kaffee auf einmal zubereiten kannst, da Du den Handfilter entweder direkt auf eine Tasse oder aber auf eine Thermoskanne stellen kannst.
Der Nachteil bei dieser Methode ist allerdings, dass Du jedes Mal einen Papierfilter Müll produzierst. Eine umweltfreundlichere Alternative wäre zum Beispiel ein Geschirrtuch oder (gewaschene!) alte Kleidung als Filter zu verwenden. Ich habe jedoch lange Zeit diesen Edelstahl-Kaffeefilter* benutzt, der komplett ohne Filtertüten auskommt.
Die Barista-Variante: guter Kaffee aus der Aeropress
Etwas extravagant und geschmacklich meiner Meinung nach am leckersten ist der Kaffee, der mit dieser Aeropress* zubereitet wurde. Die Aeropress* ist eine Kombination aus Kaffeefilter und French Press.
Für die Zubereitung kochst Du erst Wasser auf und setzt dann die Aeropress zusammen. In den Filter gibst Du das Kaffeepulver und füllst dann das Wasser ein. Nach ein paarmal umrühren gibst Du dann den Filter auf das Rohr der Aeropress und drehst diese zu. Als letzten Schritt drehst du die Kaffeepresse dann um und drückst den Stempel herunter, sodass in der Tasse der frische Kaffee landet.
Der Vorteil dieser Methode liegt definitiv im Geschmack, denn der Kaffee ist lecker intensiv und gleichzeitig gut gefiltert. Nicht so praktisch ist, dass spezielles Equipment, also die Aeropress, benötigt wird und außerdem spezielle Filtereinsätze nötig sind – die es aber auch als wieder verwendbare Variante gibt.
Stark und lagerfeuertauglich: Cowboykaffee
Für die Zubereitung auf dem Lagerfeuer und ohne viel Equipment eignet sich der sogenannte „Cowboykaffee“. Dafür brauchst Du normales Kaffeepulver, einen Topf und optional eine Tasse. Du kochst das Kaffeewasser auf und nimmst es dann von der Kochstelle, also aus dem Feuer oder von Herd/Gaskocher.
Dann rührst Du das Kaffeepulver hinein und lässt das Ganze ca. 3-5 Minuten stehen. Anschließend kannst Du den Kaffee vorsichtig (!) in die Tasse gießen, sodass der Kaffeesatz noch am Boden des Topfes bleibt. Ein Trick für den Kaffeegenuss ist, vor dem Trinken einen kleinen Schuss kalte Milch oder kaltes Wasser in den Kaffee zu geben – das sorgt dafür, dass die letzten Kaffeepulver-Partikel schneller zum Boden sinken.
Starker Kaffee aus dem Espressokocher
Kaffee aus diesem Espressokocher* ist praktisch für alle, die nur eine kleine Menge starken Kaffee trinken wollen. Diese Art des Kaffeezubereitung ist unterwegs praktisch, da auch hier kaum Müll produziert wird und der Kaffee schnell und unproblematisch auf dem Herd, dem Gaskocher oder sogar auf dem Lagerfeuer zubereitet werden kann.
Für die Zubereitung erhitzt Du erst Wasser im Kessel der Kanne und füllst das Kaffeepulver in den Trichter. Dann schraubst Du die Kanne zusammen, erhitzt alles und wartest, bis das Wasser im Kessel zu verdampfen beginnt.
Das Kaffeepulver wird durch den Überdruck in das Steigrohr des Kochers gedrückt, durch das Sieb in der Kanne gefiltert und schließlich fließt der fertige Kaffee in die Kanne.
Türkischer Kaffee – ohne Maschine und ohne Filter
Stark und ein wenig süß – das ist Türkischer Kaffee, oder auch Mokka genannt. Für die Zubereitung dieser Variante brauchst Du eine türkische Kaffeekanne*, die du auf dem Gaskocher, Herd oder sogar Lagerfeuer nutzen kannst.
In die Kanne gibst Du das Kaffeepulver und ein wenig Zucker, wenn Du magst, außerdem noch Gewürze (Zimt, Kardamom, Muskat, Nelken), fügst dann kaltes Wasser hinzu und kochst das Ganze auf. Dabei rührst Du die ganze Zeit bis sich der Zucker auflöst und alles einmal aufgekocht ist.
Das siehst Du daran, dass sich an der Kaffeeoberfläche feiner Schaum bildet. Von dem Schaum löffelst Du ein wenig ab und gibst ihn in die Tasse. Dann kochst Du den Kaffee noch einmal auf, bis er etwas dickflüssiger wird und schenkst ihn dann ein. Vor dem Trinken musst Du noch 1-2 Minuten warten, bis sich der Kaffeesatz abgesetzt hat.
Türkischer Kaffee ist etwas für alle, die starken und/oder würzigen Kaffee mögen. Allerdings sind Zubereitung und Geschmack nicht für jeden etwas.
Superschnell: Instantkaffee
Löslicher Instant-Kaffee ist meiner Meinung nach ein Graus für den Kaffee-Feinschmecker-Gaumen. Allerdings ist er sehr praktisch für Kaffee kochen unterwegs. Für die Zubereitung brauchst Du nur heißes Wasser und eben Instant-Kaffeepulver. Das gibt es in den verschiedensten Variationen.
Mein Favorit ist eine Sorte, der Pflanzendrink-Pulver beigemischt ist und die dadurch etwas milder schmeckt. Das heiße Wasser gießt Du auf das Instant-Kaffeepulver, lässt es kurz ziehen, rührst einmal um und schon kannst Du den Kaffee trinken.
Einer der großen Nachteile bei Instant-Kaffee ist, dass relativ viel Müll produziert wird, jedenfalls wenn Du die einzeln verpackten Portionen kaufst. Es gibt allerdings auch Instant-Kaffeepulver in Gläsern zu kaufen, was von dem anfallenden Müll vergleichbar mit den anderen Methoden des Kaffeekochens ist.
Kaffee kochen ohne Maschine- Ein paar Premium-Tipps
Für die Lagerung der Kaffeebohnen oder des Kaffeepulvers ist es am besten, eine sehr gut verschließbare Dose zu haben, damit der Kaffee trocken bleibt und sein Aroma erhält.
Wer auf seinen Milchschaum nicht verzichten möchte, kann sich einen wiederaufladbaren Milchaufschäumer anschaffen.
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