Es ist so ziemlich der größte Albtraum, der Dir als Vanlifer oder Camper passieren kann: Dein geliebtes Fahrzeug, Dein Fortbewegungsmittel, Dein Zuhause wird gestohlen. Ich habe hier ein paar Tipps für Dich, wie Du Dich davor schützen kannst und zeige dir Möglichkeiten zum Diebstahlschutz für Camper.
Stell Dir vor, Du warst gerade noch in einer wunderschönen Stadt, warst bummeln, Kaffee trinken und im Museum. Du bist auf dem Rückweg zu Deinem Campervan, egal ob Wohnmobil oder Minicamper, biegst um die Ecke, hinter der er eigentlich stehen sollte. Und dann ist er einfach nicht da! Diebstähle von Campervans sind häufiger als Du vielleicht denken magst. Die Dunkelziffer dabei ist groß, denn in der Statistik werden zum Beispiel PKW, sofern sie keine Wohnmobilzulassung haben, nur als solche aufgezeichnet.
Wieviele davon als Mini- oder Microcamper ausgebaut waren, steht dort aber nicht.
So hoch die Zahlen auch scheinen mögen – komplett hilflos musst Du nicht sein, denn es gibt einige Möglichkeiten, wie Du Deinen Camper sichern kannst. Natürlich muss nicht gleich das Schlimmste passieren und Dein gesamtes Fahrzeug wird gestohlen, auch Einbrüche in Campervans sind häufig, deswegen habe ich hier auch einige Tipps gesammelt, wie Du dies vermeiden kannst.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Wenn Du Deinen Camper vor Diebstahl schützen möchtest, kannst Du auf eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Diebstahlschutz, zurückgreifen, die allerdings nicht alle sehr wirksam sind. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen elektronischen und mechanischen Sicherungsmöglichkeiten. Eine hundertprozentige Sicherheit, Dein Fahrzeug vor Diebstahl oder Einbruch zu schützen, gibt es natürlich nicht. Wenn Du aber so sicher wie möglich gehen möchtest, lohnt sich eine Kombination aus mechanischer und elektronischer Sicherung. Hier stelle ich dir verschiedene Möglichkeiten aus beiden Bereichen vor.
Mechanische Sicherungen
Die klassische Parkkralle
Du hast sie sicher schon öfter mal gesehen: insbesondere Bulli-Fahrer:innen in Städten nutzen diese Parkkrallen* als Wegfahrschutz. Eine Parkkralle ist eine verhältnismäßig günstige Möglichkeit, Deinen Camper gegen Autodiebe zu schützen. Ganz wichtig beim Kauf ist, dass Du darauf achtest, eine Parkkralle für die richtige Reifengröße zu kaufen. Die Parkkralle bringst Du an einem Reifen deines Campers an.
Sie sorgt dann dafür, dass sich das Rad nicht mehr bewegen kann. Wenn Du die Parkkralle gerade nicht nutzt, kannst Du sie, da sie relativ leicht und kompakt ist, im Kofferraum, auf der Rückbank oder wo Du gerade Platz hast, lagern. Natürlich liefert auch eine Parkkralle keine hundertprozentige Sicherheit, allerdings kostet es Diebe einige Zeit, sie aufzubrechen und verhindert so möglicherweise einen Fahrzeugdiebstahl.

Die Lenkradkralle
Neben einer Parkkralle bietet auch eine Lenkradkralle Schutz für Dein Fahrzeug. Die Lenkradkralle* bringst du, wie der Name schon sagt, am Lenkrad an. Sie verhindert, dass dieses gedreht werden kann. Wenn Du Angst hast, dass Dir eine Parkkralle die Felgen verkratzen könnte, dann ist eine Lenkradkralle eventuell die bessere Wahl für Dich.
Einbruchschutz an der Fahrertür
Eine Fahrertür ist auch ohne Schlüssel schnell aufgebrochen. Damit Einbrecher nicht mit einem spitzen Gegenstand die Tür einstechen können, ist ein Prick Stop Schutzblech* eine einfache Lösung. Das Edelstahlblech wird von innen an der Tür angebracht und ganz einfach verschraubt. Das Ganze dauert maximal 45 Minuten und sorgt dafür, dass das Gestänge der Zentralverriegelung für Einbrecher von außen nicht mehr so einfach zu erreichen ist. Von außen ist das Ganze unsichtbar und wenn Du den Schutz doch nicht mehr benötigst, kannst Du ihn einfach wieder demontieren.

Elektronische Sicherungen – klassische Alarmanlage
Eine Alarmanlage als Schutz vor Einbruch? Ganz so einfach ist es nicht. Dennoch ist eine Alarmanlage ein guter erster Ansatzpunkt wenn es darum geht, Dein Fahrzeug zu schützen. Aber Alarmanlage ist auch nicht Alarmanlage. Es gibt die unterschiedlichsten Modelle, die auch unterschiedlich funktionieren. Hier sind ein paar Beispiele:
AMG Car Pro Tec GPS
Wenn Du wirklich sichergehen möchtest, dann lohnt sich die Alarmanlage AMG Car Pro Tec GPS* für dich. Diese Alarmanlage ist ein Komplett-Set, das über einen GPS-Tracker verfügt. Die Anlage kannst Du mit deinem Handy verknüpfen, sodass du bei einem Einbruch einen Alarm gesendet bekommst, auch wenn Du nicht in Reichweite bist. Sollte das Fahrzeug abgeschleppt werden, zeichnet der GPS-Tracker die Fahrtroute auf.
Wipro III
Diese Alarmanlage gehört zu den bekanntesten Campervan-Alarmanlagen. Sie funktioniert über Funk, weswegen der Einbau schnell und unkompliziert ist. Die Wipro III* wird über den Fahrzeugschlüssel und einen separaten Funk-Sender gesteuert. Nähert sich ein potenzieller Einbrecher Deinem Fahrzeug, gibt die Alarmanlage einen 100 Dezibel lauten Ton von sich. Somit wird die Aufmerksamkeit auf Dein Fahrzeug gelenkt und der Einbrecher hoffentlich abgeschreckt.
Carawarn-Alarmanlage
Die Carawarn-Alarmanlage * warnt präventiv vor Einbrüchen, sie soll also potenzielle Einbrecher erkennen und melden. Das funktioniert über verschiedene Systeme: ein Sensor erfasst den Bereich vor der Eingangstür des Wohnmobils und meldet, wenn sich Personen dort befinden. Sobald sich jemand nähert, schreckt eine LED mit Lichtblitzen potenzielle Einbrecher ab. Sobald eine Person länger als 10 Sekunden vor der Tür steht, geht der Hauptalarm im Fahrzeug los und ein Alarmton ertönt.
Das Warnsystem ist zum Abschrecken geeignet und somit zum Beispiel beim Schlafen oder wenn Du eine kürzere Zeit von Deinem Campervan abwesend bist, praktisch. Der Einbau ist laut Hersteller unkompliziert und das System ist wartungsfrei.
Bosch spexor
Die Bosch spexor * ist ein mobiles Alarmgerät. Das Praktische daran: Du kannst sie überall mit hinnehmen und an unterschiedlichen Orten nutzen. Die Bosch spexor funktioniert sehr einfach, da sie keine spezielle Installation benötigt. Das Gerät ist ziemlich klein und leicht (320 Gramm) und der Akku hält bis zu 40 Tage. Die Bosch spexor funktioniert über Schall-, Druck- und Bewegungssensoren, die eine Reichweite von bis zu fünf Metern haben. Für den Minicamper ist sie also eher nicht geeignet, für einen größeren Campervan aber schon. Damit die Bosch spexor vollkommen flexibel genutzt werden kann, funktioniert sie über WLAN oder über eine integrierte SIM-Karte.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Egal wie vorsichtig Du warst, wie teuer die Alarmanlage und wie robust die Parkkralle war – manchmal sind Diebe einfach so gut ausgestattet und routiniert, dass sie es trotzdem schaffen, Dein Fahrzeug zu stehlen oder aufzubrechen. Wenn Du wirklich ganz sicher gehen möchtest, dass Du Deinen Camper dann wenigstens finanziell erstattet bekommst, lohnt es sich, eine Diebstahlschutz-Versicherung abzuschließen.
Allerdings, und das ist natürlich das größte Problem, kann eine Versicherung in den meisten Fällen nur den finanziellen Schaden ersetzen. Natürlich gibt es auch Inhaltsversicherungen, die für Verluste von Gegenständen und Reisegepäck aufkommen, wenn Du aber an Deinem Besitz hängst, wird Dir dieser Schaden nicht ersetzt werden können. Trotzdem lohnt es sich natürlich, eine solche Versicherung abzuschließen.
Wenn es zu spät ist…
Solltest Du trotz aller Sicherungen trotzdem noch ganz sicher gehen wollen, Dein Fahrzeug im Falle eines Diebstahls schnell wieder finden zu wollen, kannst Du noch einen GPS-Tracker in Deinem Fahrzeug installieren.
GPS-Tracker gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, teilweise sogar getarnt als Hundefutter oder klassisch als kleiner, unauffälliger Kunststoffkasten. Die meisten GPS-Tracker funktionieren über eine integrierte SIM-Karte. Ist das Gerät aktiv, schickt Dir der Tracker bei jeglichen Veränderungen eine Push-Benachrichtigung auf Dein Handy.
Je nach Tracker kannst Du außerdem unterschiedliche Intervalle für Tracking-Benachrichtigungen wählen, zum Beispiel zwischen zehn Sekunden und 24 Stunden. Sollte Dein Fahrzeug bewegt werden, bekommst Du – je nach Tracker – Nachrichten darüber, mit welcher Geschwindigkeit und bei welcher Temperatur es sich fortbewegt und in welche Handynetze sich der Tracker einwählt. Sollten die Diebe den GPS-Tracker nicht finden, kannst Du Dein Fahrzeug somit so lange der Akku des Geräts hält sehr genau verfolgen.

Prothelis meintal GPS-Tracker
Ein Beispiel ist der Prothelis meintal GPS-Tracker*. Der GPS-Tracker kann alles überwachen, das sich bewegt und diese Fahrzeuge auf bis zu drei Meter genau orten. Der Tracker kann bis zu 500 Tage im Stand-By betrieben und von jedem mobilen Gerät betrieben werden.
Über die zugehörige App richtest Du einen sogenannten Geofence ein. Sobald das Fahrzeug dieses Gebiet verlässt, geht ein Alarm los, den Du zum Beispiel als Push-Mitteilung oder Anruf auf Dein Gerät bekommst. Den Geofence kannst Du jederzeit beliebig anpassen, aktivieren und deaktivieren.
Paj Professional 3.0
Den Tracker von Paj Professional verbaust Du fest im Fahrzeug. Er wird an die Fahrzeugbatterie angeschlossen und muss deshalb nie manuell aufgeladen werden. Das Gerät enthält eine SIM-Karte, die schon fertig eingerichtet ist, somit musst Du nichts mehr freischalten. Du verbaust den Tracker einfach unauffällig im Motorraum und kannst dein Fahrzeug dann jederzeit online orten.
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