5 skurile Reisegeschichten

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Auf Reisen erlebst du fast jeden Tag etwas Neues. Du siehst viele verschiedene Orte, lernst die unterschiedlichsten Menschen kennen und machst unvergessliche Erfahrungen. Einige dieser erlebten Geschichten sind jedoch so besonders, dass wir sie mit euch teilen wollen.

Von unheimlich bis lustig ist für jeden Geschmack etwas dabei. Alle Reisegeschichten wurde uns von Reisenden zugeschickt, die sie selbst erlebt haben. Los geht’s!

1. Die dreisten Grenzsoldaten – Ben

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Ich war mit einem Kumpel in meinem Van in Albanien unterwegs. Wir waren auf dem Weg nach Nordmazedonien als wir an der Grenze von zwei Grenzsoldaten rausgezogen wurden. Sie gaben uns zu verstehen, dass wir zu einer Überprüfung mitkommen sollten und führten uns mit meinem Fahrzeug in eine große Lagerhalle. Dort angekommen, musste ich auf eine Hebebühne fahren und wurde angewiesen, meinen Van leerzuräumen.

Ich schaute meinen Kumpel an. „Wirklich ALLES heraus räumen?“ Ja, wir sollten unser gesamtes Hab und Gut auf Tischen ausbreiten. Mein Hund, der mit uns reiste, bellte unaufhörlich. Sein aggressives Bellen ließ mich stutzig werden, sodass auch mir die Situation langsam komisch vorkam. Ich wurde schließlich angewiesen, mein Tier draußen anzubinden, was ich auch tat, da ich durchaus Respekt vor den Soldaten hatte. Diese haben unterdessen alles kontrolliert. Sie schauten in jedes Fach, öffneten jeden Schrank und hatten dabei pausenlos eine Zigarette im Mundwinkel. Auf einmal rief mein Freund von draußen „Ey, Ben, der zieht deine Schuhe an!“ Ich warf einen Blick auf den zweiten Grenzsoldaten, der gerade in aller Ruhe meine teuren Wanderschuhe anprobierte.

Das wollte ich mir nicht gefallen lassen und fragte ihn direkt, was das soll. Genau in dem Moment fand der erste Soldat mein Pfefferspray, das ich zur Verteidigung immer dabei hatte. „Big problem in Albania!“, erklärte er mir und legte es auf den Tisch. „Ey, Ben, jetzt hat er deine Stirnlampe auf!“ informierte mich mein Kumpel von draußen. Das wurde ja immer kurioser! Ich kam raus und wollte gerade den Soldaten zur Rede stellen, als mein Freund geistesgegenwärtig bemerkte „Geh mal lieber rein, wer weiß, was der anderen noch alles einsteckt!“ Und er sollte Recht behalten. Gerade als ich wieder den Van betrat, sah ich, wie er meine Mundharmonika einstecken wollte.

Dass ich ihn dabei erwischt hatte, quittierte er lediglich mit einem Lachen. Ich wurde langsam sauer und sagte ihm, dass er nicht das Recht habe, meine Sachen anzufassen. Zu allem Unglück fand er nun auch noch meine Machete. Ich versuchte mich damit zu verteidigen, dass diese in Deutschland legal ist und ich sie lediglich wie eine Axt für Feuerholz verwendet habe, doch mir wurde unmissverständlich klargemacht, dass ich ein „Big problem“ habe.

Der Soldat zog die Machete aus der Schutzhülle, schaute mich an, holt aus und ließ die Machete an meinen Hals schnellen. Erst kurz vorher hielt er an. Ab diesem Punkt bekam ich es mit der Angst zu tun. Was passierte hier? Der Soldat legte die Machete draußen auf den Tisch, setze sich hin und rauchte in aller Seelenruhe eine Zigarette, während er unsere Ausweise und Papiere durchsah. „Benjamin, what do we do now?“, fragte er mich. Der zweite Soldat hatte übrigens nach wie vor meine Schuhe an und meine Stirnlampe auf dem Kopf.

Es lag auf der Hand, dass die beiden Herren entweder unsere Sachen behalten oder Geld haben wollte, um unser „big problem“ zu lösen. Ich hatte wirklich Angst und sah mich schon wegen Machete und Pfefferspray hinter Gittern sitzen. Doch da kam mir die rettende Idee! Meine Exfreundin kam aus Albanien und hatte mir angeboten, dass ich sie anrufen könne, sollte ich jemals in ihrem Land in Schwierigkeiten geraten. Ihre Familie war gut vernetzt und hatte sogar politischen Einfluss.

Darüber hinaus war der Name ihres Onkels sehr bekannt, da dieser als Freiheitskämpfer gestorben war. Mit diesem Joker in der Tasche versuchte ich, mich aus dieser misslichen Lage zu befreien. „I know what we can do. I will call my friend!“ Und ich nannte ihren Namen. Die Soldaten bekamen große Augen und wiederholten fragend den Nachnamen. Ich bestätigte ihnen diesen und sofort schob mir der Soldat meine Sachen zu. Wir durften gehen. Schnell packten wir all unser Zeug zusammen und suchten das Weite.

Wenn ich im Nachhinein über diese Begegnung nachdenke, kriege ich noch immer Gänsehaut und bin froh, dass wir am Ende doch noch glimpflich davon gekommen sind.

2. Das ungelegene Schäferstündchen – Caro

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Ich war mit meinem Minicamper auf einem Roadtrip in Schweden unterwegs und an einem Parkplatz angekommen, auf welchem ich die Nacht verbringen wollte. Ich hatte mich gerade entschlossen, alles bettfertig zu machen, wofür ich aussteigen und an meinen Kofferraum gelangen musste.

In diesem Moment parkte auf diesem riesigen Parkplatz ein Auto direkt neben mir. Neugierig warf ich einen Blick aus dem Fenster und sah nebenan ein junges Pärchen, die sofort damit anfingen, leidenschaftlich über einander herzufallen.  Ich war etwas perplex.

Das Ganze wurde zu einem ausgewachsenen Schäferstündchen und ich saß bewegungslos in meinem Camper. „Was mache ich denn jetzt?“, fragte ich mich selbst. Einerseits wollte ich die Privatsphäre der beiden natürlich nicht stören, andererseits war ich hundemüde und wollte Zähneputzen und endlich schlafen. Ich entschied mich dafür, mich tot zu stellen. Also lag ich mehr als eine Stunde auf meinem Bett und wartete.

Es wurde langsam dunkel, Licht anschalten ging nun natürlich auch nicht, also hielt ich mich wach und ließ den beiden Verliebten ihr Glück. Als sie endlich fertig waren, fuhren sie zum Glück davon und ich konnte mein Abendprogramm beenden. 

3. Das unheimliche Geräusch – Sarah

Letzten Sommer war ich mit meinem Freund in Bayern unterwegs. Wir hatten unsere Campingausrüstung dabei und sind immer dort geblieben, wo es uns gefiel. Eines Abends fanden wir auch nach langem Suchen keinen einzigen freien Campingplatz mehr. „Dann lass uns einfach oben auf der Bergwiese schlafen“, schlug mein Freund vor.

Ich war zunächst nicht so begeistert und sah mich schon nachts im Dunkeln von wilden Wölfen umzingelt. Aber was bliebt uns anderes übrig? Also willigte ich ein. Wir bauten unser Zelt sichtgeschützt auf und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke. Wir waren gerade am Einschlafen, als ich ein lautes Brüllen hörte.

Ich setze mich erschrocken auf. „Oh Gott, was war das?!“, fragte ich meinen Freund panisch. Dieser war einfach nur froh, dass er mich endlich überredet hatte, auf der Wiese zu übernachten und musste sich schnell etwas einfallen lassen, um mich zu beruhigen. „Keine Sorge, das Geräusch kenne ich. Ich bin doch auf einem Bauernhof aufgewachsen, das ist eine kalbende Kuh.“ log er.

Für mich klang das einleuchtend, also legte ich mich wieder hin. Weiter lauschte ich nach draußen, während mein Freund schon seelenruhig schlief. Auf einmal hörte ich das Geräusch erneut, aber zwei mal! Es brüllte einmal links von uns und einmal rechts von uns. „Seltsam“, dachte ich mir, „zwei Kühe in einer Nacht, die ihre Kälber bekommen.“

Aber die Erklärung klang für mich so logisch, dass ich es nicht weiter hinterfragte und schließlich irgendwann einschlief.

Peace Love Om Reisegeschichten Sarah

Nach dem Urlaub erzählte ich das Erlebnis meinem 10-jährigen Neffen. „Das war bestimmt ein Fuchs!“, sagte er sofort. Ich versuchte, ihn zu überzeugen, dass das ganz sicher eine kalbende Kuh gewesen war, doch als wir „Fuchs Schrei“ online suchten, wurde sehr schnell klar, dass er recht hatte. Wie hatte ich jemals denken können, dass sich so eine kalbende Kuh anhört?

Zum Glück mussten wir alle so sehr lachen, dass ich meinem Freund nicht lange böse sein konnte.

4. Schlaflos in Spanien – Michael

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Ich verbrachte mit meiner Frau, Kind und Hund eine Nacht vor der französischen Grenze. Wir wollten direkt am nächsten Morgen mit unserem Camper nach Frankreich einreisen und hatten uns daher eine geschlossene Tankstelle kurz vor dem Grenzübergang als Übernachtungsplatz ausgesucht.  Die Tankstelle lag irgendwo in den Bergen, man kam nur über enge Serpentinen dort hin und wir sahen weit und breit keine Menschenseele.

Es versprach also eine ruhige Nacht zu werden. Wie sehr wir uns irren sollten! Gegen 2 Uhr in der Nacht wurden wir von Schreien geweckt. Draußen schrie ein Mann ein für uns unverständliches Wort. Wir sprechen beide kein Spanisch, sodass wir keine Ahnung hatten, was er da rief. Ich schob den Vorhang ein winziges Stück zur Seite und schaute aus dem Fenster. Direkt hinter uns parkte ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern, das offensichtlich zu dem schreienden Mann gehörte.

Dieser schlich nun um unser Wohnmobil herum und brüllte weiterhin dieses eine fremde Wort. Er hielt etwas in der Hand, das aussah wie ein Seil und bückte sich nun, um unter unser Wohnmobil zu schauen. „Was tut er denn da?“, fragte ich mich Frau, der die ganze Situation genauso unheimlich war, wie mir. Auch unser Hund stand schon knurrend in seinem Körbchen und war sichtlich angespannt. Wir überprüften alle Türen und stellten sicher, dass diese geschlossen waren.

Das Pfefferspray stand ebenfalls schon griffbereit. Zum Glück bekam unser Sohn von all dem nichts mit und schlief friedlich weiter. Auf einmal hörten die Schreie auf. Ratlos schauten wir uns an und ich lugte wieder durch meinen kleinen Spalt an der Gardine. Da sah ich den Mann mit einem kleinen Hund an der Leine in Richtung seines Autos laufen.

Das „Seil“ in seiner Hand war eine Leine und das Wort, das er gerufen hatte, war offensichtlich der Name seines Hundes gewesen, welchen er an dieser Parkgelegenheit rausgelassen hatte, um sein Geschäft zu verrichten. Unsere Angst war völlig unbegründet gewesen und als sich unser Herzklopfen beruhigt hatte, konnten wir erleichtert weiterschlafen.

5. Ein unmoralisches Angebot – Lisette

Ich stand mit meinem Camper in Südspanien alleine an einem Strand und genoss die Sonne und das Meer. Eines Tages parkte ein Auto direkt vor meinem Camper und ein Mann stieg aus. Er fragte freundlich nach Feuer für seine Zigarette. Hilfsbereit wie ich bin, gab ich ihm Feuer, woraufhin er einen 10 € – Schein aus seiner Tasche zog.

Ich dachte zunächst, er wolle sich für den Gefallen bedanken, aber nein! Er bot mir 10 € für eine schnelle Nummer in meinem Camper an. Ich lehnte sofort ab und wollte ihn wegschicken, da erhöhte er auf 20 €. Schließlich wagte er noch einen dritten Versuch mit 30 €, doch als ihm klar wurde, dass aus dem Geschäft nichts werden würde, düste er ab.

Ich weiß nicht, was mich mehr geschockt hat – Sein unerwartetes Angebot oder die Tatsache, dass er mir zuerst lediglich 10 € zahlen wollte…

Peace Love Om Reisegeschichten Lisette

Habt auch ihr außergewöhnliche Geschichten auf euren Reisen erlebt? Dann sendet sie uns gerne zu und wir veröffentlichen die fünf besten in einem zweiten Teil.

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